Schellackharz

 

Schellackharz wurde und wird aus dem Sekret der parasitär lebenden Lac-laus hergestellt. Zum Schutz der Brut sondern besonders die weiblichen Tiere ein Sekret auf den Wirtsbäumen ab.
  Dieses harzige Sekret enthält alle wichtigen Bestandteile des späteren Schellacks. Vor der eigentlichen Erntezeit werden einige der von den Insekten bewohnten Zweige abgeschnitten und zur Vermehrung der Population auf neue Wirtsbäume aufgebracht. Nach dem Umsetzen dieses Brutlacks kann die eigentliche Ernte beginnen.


 Haupterzeugerländer sind Indien, mit einer langen Tradition der Gewinnung und industriellen Verarbeitung, und Thailand, welches erst nach dem Ende des 2. Weltkrieges mit der systematischen Kultivierung und Verarbeitung begann.

Die Schellackherstellung

Der Stocklack, als Rohstoff für die Schellackherstellung, wird in den Ursprungsländern zu Körnerlack weiterverarbeitet. Der Rohstoff wird vom Holz getrennt, gemahlen und gewaschen. Hierbei werden Holzrückstände weitgehend aus dem Lack entfernt und der größte Teil des im Harz enthaltenen wasserlöslichen Farbstoffs Lac Dye ausgewaschen. Abschließend wird der Körnerlack in der Sonne getrocknet.



    Mit dem Körnerlack steht ein Naturrohstoff mit hervorragenden     umweltkonformen Eigenschaften als Ausgangsprodukt für die     Schellackveredelung zur Verfügung: nachwachsend, biologisch abbaubar
    und physiologisch unbedenklich.
    Für die Bearbeitung dieses Rohstoffes kommen unterschiedliche
    Verfahren zur Anwendung.

In Indien wurde der Körnerlack seit Generationen in mühevoller Handarbeit zum Schellack veredelt.

             In langen, dichtgewebten Baumwollschläuchen eingeschlossen wird der Rohstoff über einem abgedeckten Feuer vorsichtig erwärmt. Der Lack wird durch den Baumwollstoff gepreßt, Rückstände und Verunreinigungen bleiben im Gewebe zurück. Die Arbeiter greifen nun den gereinigten Lack mit Händen und Füßen und ziehen ihn zu großen ``Fellen`` auseinander, die nach dem Erkalten zu Blätterschellack zerbrochen werden.

                 Bei dem entsprechenden industriellen Verfahren wird der Körnerlack im geschmolzenen Zustand unter hohem Druck durch Filter gepreßt und auf einem Abrollband zu einem dünnen Film ausgezogen, welcher nach dem Abkühlen in die typischen Blättchen zerbrochen wird.
  Durch Schmelzfiltration hergestellter Blätterlack hat einen
  natürlichen Wachsgehalt von 3 bis 5 Prozent und eignet sich daher
  vorzüglich für die Herstellung von Möbelpolituren,
  Holzgrundierungen, Dichtungsmassen etc.

               Um einen entwachsten Schellack von hellerer Farbe zu erzeugen wird der Körnerlack in Alkohol gelöst, physikalisch entfärbt und durchläuft mehrere Filtrationsschritte. Hierbei wird er von Verunreinigungen gesäubert und das  Wachs entzogen. Abschließend gewinnt man den Alkohol zurück, walzt den Schellack zu einem Film aus und bricht ihn zu Blättern Dieses Verfahren hat gegenüber der Schelzfiltration entscheidende Vorteile.


Es ist schonender und es läßt sich Schellack von gleichbleibend hoher Qualität und mit garantierten Eigenschaften erzeugen, der den Anforderungen der weiterverarbeitenden Industrie gerecht wird.

Im Gegensatz zur physikalischen Entfärbung steht das Bleicheverfahren, duch das sich sehr heller Schellack gewinnen läßt. Der Körnerlack wird wässrig-alkalisch gelöst, entwachst, gefiltert und anschließend chemisch gebleicht. Nach dem Ausfällen und Waschen und Trocknen erhält man ein ein hellgelbes Pulver.



 

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